Ablauf Lockout/Tagout (Loto)

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Das Lockout/Tagout-Verfahren sollte Bestandteil eines betrieblichen Arbeitsschutz-Management-Systems sein. Dieses legt fest, zu welchem Zeitenpunkt eine Maschine oder Anlage benutzt werden darf bzw. welche Personen für die Wartung und Instandhaltung verantwortlich ist. Zur Wartungs- und Instandhaltung gibt ein festgelegtes Verfahren die

  • Sicherheit,
  • Funktionsbereitschaft,
  • Prüfergebnisse und
  • Prüfzeiten

regeln. In diesem Verfahren sollte auch beschrieben werden, wie sichergestellt wird, daß bei Wartungs, Einrichtungs- und Instandhaltungsarbeiten niemand durch unbeabsichtigtes Ingangsetzen gefährdet wird.

1. Schritt - Vorbereitung

Vor Beginn der Wartungs, Einrichtungs- und Instandhaltungsarbeiten werden die notwendigen Vorbereitungen zum Ausschalten der entsprechenden Energiequellen getroffen. Als erstes sollte festgestellt werden, mit welcher Energieform die Maschine oder Anlage angetrieben wird. Hierbei ist zu beachten, daß viele Maschinen mit mehreren Energiequellen (z.B. elektrische Antriebe mit pneumatischen oder hydraulischen Komponenten) angetrieben werden. Anschließend muß ermittelt werden, welche Risiken damit verbunden sind. Dabei sind die Besonderheiten der Energiequellen zu berücksichtigen:
Elektrische Anlagen können z.B. durch Blindleistungskompensationseinrichtungen nach den Abschalten noch gefährliche Spannungen führen können.
Pneumatische Anlagen können nach Abstellen des Kompressors oder nach dem Absperren der Druckluftversorgung immer noch so viel Energie (Druck) enthalten können, daß sich Anlagenteile trotzdem noch in Betrieb setzen können.
Auch bei hydraulischen Antriebssystemen kann nicht immer davon ausgegangen werden, daß das System nach dem Abschalten wirklich drucklos ist.
Selbst in mechanischen Systemen kann durch Federn oder Eigengewichte kinetische Energie gespeichert sein.

2. Schritt - Information

Anschließend müssen alle Bediener und leitende Mitarbeiter, die vom Abschalten der Maschine betroffen sein könnten, informiert werden. Hierzu gehören auch die festgelegten Maßnahmen und die verantwortlichen Personen.

3. Schritt - Abschalten

Dann wird die Anlage oder die Maschine abgeschaltet.

4. Schritt - Verriegeln

Dann müssen alle Energiequellen mit geeigneten Verriegelungseinrichtungen (z.B. Vorhängeschlösser) verriegelt werden, um die Anlage oder die Maschine gegen Einschalten zu sichern. Zusätzlich zur Sperre sollte auch eine Kennzeichnung vor versehentlichem Einschalten angebracht werden.

Durch Schlössern verriegelter Hauptschalter mit Kennzeichnung

Dabei ist es empfehlenswert, wenn jede Person, die an dem System arbeitet, dieses mit einem eigenen, persönlichen Schloß sichert. Gerade wenn zum Beispiel der Hauptschalter nicht im Sichtbereich der Anlage oder Maschine ist.

 

Durch Vorhängeschlösser gesicherte Armaturen

Auch mechanisch sollten die Systeme (z.B. Ventile) abgesperrt und gesichert werden.

5. Schritt - Test

Vor dem eigentlichem Beginn der Arbeiten müssen die Maschinensteuerung und elektrischen Schaltkreisen darauf überprüft werden, ob die Energieversorgung vollständig abgeschaltet ist.

6. Schritt - Reparatur und Wartung

Nun können die Reparatur- oder Wartungsarbeiten durchgeführt werden.

7. Schritt - Wiederinbetriebnahme

Nach Abschluss der Arbeiten sind alle Blockiersysteme zu entfernen. Davor sollte mann sich vergewissern, dass sich keine Werkzeuge oder mechanische und elektrische Verriegelungseinrichtungen mehr an der Maschine befinden. Anschließend informiert man alle Mitarbeiter, bevor man die Energieversorgung wieder einschaltet.